Bringen die Plagiatsjäger die Wissenschaft um

Vor rund einem Monat wurde in der Süddeutschen Zeitung von einigen WissenschaftlerInnen in Deutschland die Diskussion um die Plagiatsjäger kritisiert. Der Beitrag zielt auf den Umstand, dass die Plagiatsjäger im Internet kaum mehr tun, als kopierte Textstellen zu identifizieren.




Das sei dem schwierigen Thema nicht angemessen und schaffe ein Klima des Verdachts und der Bedrohung, was das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit beschädige. Es stellt sich dabei die Frage, ob es nicht  Sache der Fachwissenschaftler sei, die Einhaltung wissenschaftlicher Standards nach angemessenen Kriterien zu überprüfen, schreiben die Autoren und übersehen geflissentlich, dass genau hier das Problem liegt – die Fachwissenschaftler sind in zu vielen Fällen an dieser Aufgabe gescheitert.

Das Thema ist schwierig und spaltet die Nation. Natürlich möchte niemand, dass ein Minister seine Doktorarbeit gefälscht hat. Andererseits kann eine rein quantitative Bewertung von wissenschaftlichen Arbeiten nie qualitative Bewertungen ersetzten. Sonst würde man ja davon ausgehen, dass nur, wenn etwas häufig vorhanden ist, es abgeschrieben sein muss. Woran liegt es denn, dass die Integrität der Wissenschaft neuerdings so ein wichtiges Thema ist? Wie kommt es zu Stande, dass sich die Autoren des Beitrags darauf berufen können, dass fieberhaft an Wegen zur Vermeidung von wissenschaftlichem Fehlverhalten gearbeitet wird?

Vielmehr sollte man die Vergabe von Fördermittel und die Korruption im Wissenschaftsbereich unter die Lupe nehmen. Denn gut bezahlte Projekte, gut bezahlte Jobs bekommt man auch in der Wissenschaft nur, wenn man die richtigen Leute kennt bzw. das richtige Parteibuch hat. Hier geht es dann auf einmal nicht mehr um die quantitative Messung von wissenschaftlichen Erfolgen.
©Edith Huber



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